Unsere Glaubenssätze haben starken Einfluss auf unser Verhalten. Sie motivieren uns und formen das, was wir tun. Es ist schwierig, etwas zu lernen oder umzusetzen, ohne daran zu glauben, dass es angenehm und vorteilhaft sein wird.

Glaubenssätze oder Einstellungen sind unsere Leitprinzipien, unseren inneren Karten, die wir benutzen, um der Welt Sinn zu verleihen. Sie geben uns Stabilität und Kontinuität. Glaubenssätze und Einstellungen entspringen aus vielen Quellen – aus Erziehung, Modellieren von bedeutsamen anderen Menschen, Erlebnisse aus der Vergangenheit und wiederholte Erfahrungen. Wir entwickeln Glaubenssätze dadurch, dass wir unsere Erfahrungen mit der Welt und mit unseren Mitmenschen verallgemeinern. Einige Einstellungen kommen fertig aus der Kultur und der Umwelt, in die wir hineingeboren werden.

Kurz gesagt: Wir sehen das, was wir gewohnt sind und sehen wollen, weil es unseren Erwartungen entspricht. Wenn wir etwas glauben, verhalten wir uns so, als sei es wahr. Dies macht es schwer, es zu widerlegen. Andererseits können unsere Erwartungen die tatsächlichen Ergebnisse (z.B. Lehrer und Leistungen der Schüler) beeinflussen. Dies wird als selbst erfüllende Prophezeiung, auch als Pygmalion-Effekt bezeichnet. Ähnlich wirkt der Placebo-Effekt, den man in der Medizin gut kennt.

Eine schöne Metapher für den Effekt einschränkender Einstellungen ist die Art, wie das Auge des Frosches arbeitet. Ein Frosch sieht die meisten Dinge in seiner Umgebung, aber er interpretiert (als bedeutungsvoll) nur Dinge, die sich bewegen und eine bestimmte Form und Struktur haben, nämlich die von Nahrung. Dies ist eine sehr effiziente Weise, den Frosch mit Nahrung (wie z.B. Fliegen zu versorgen). Da jedoch nur die sich bewegenden schwarzen Objekte als Nahrung erkannt werden, wird ein Frosch in einer Kiste mit toten Fliegen verhungern. So können Wahrnehmungsfilter, die zu eng und ineffizient sind, uns an guten Erfahrungen schier verkümmern lassen, wenn wir sie nicht als solche erkennen – selbst wenn wir von aufregenden, begeisternden Möglichkeiten umgeben sind.

Der beste Weg herauszufinden, wozu Sie fähig sind, ist, so zu tun, als könnten Sie es. Handeln Sie so «als ob» Sie es können. Was Sie nicht tun können, werden Sie auch nicht ausprobieren. Wenn es wirklich unmöglich ist, machen Sie sich keine Sorgen. Das finden Sie schon heraus. Solange Sie glauben, dass etwas unmöglich ist, werden Sie in der Tat nie herausfinden, ob es möglich ist oder nicht.

Glaubensannahmen können eine Sache der Wahl sein. Welche Einstellungen sind lohnenswert, weil sie Sie befähigen und unterstützen, Ihre Ziele zu erreichen? Denken Sie an einige Glaubensätze, die Sie über sich selbst haben? Sind sie nützlich?

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit. Denken Sie an drei Glaubenssätze, die Ihnen Stärke und Selbstvertrauen geben würden. Schauen Sie im Geiste in einen grossen, freundlichen Spiegel. Stellen Sie sich vor, wie Sie sich so verhalten, als wenn diese neuen Gläubenssätze wahr werden. Wie wird ihr Leben in fünf Jahren sein? In zehn Jahren? In zwanzig?

Die Veränderung von Glaubenssystemen erlaubt Änderungen des Verhaltens, und dieses verändert sich am schnellsten, wenn man auch die Fähigkeit oder Strategie bekommt, um die Aufgabe zu vollbringen. Man kann auch einen Glaubenssatz dadurch verändern, dass man das Verhalten ändert, aber dies ist nicht so zuverlässig.

Nutzen Sie die neuen Glaubenssätze, um Ihre Gedanken in die neue, erwünschte «Realität» zu lenken. Schreiben Sie diese auf, sagen Sie sich diese immer wieder laut oder in Gedanken vor. Halten Sie Ausschau nach Hinweisen, die Ihre neuen Glaubenssätze bewahrheiten. Dies wird Sie dabei unterstützen, sich in die gewünschte Richtung zu verändern und neben Ihrem Verhalten ihre «limitierenden» Gedanken zu verändern.

Einen spannenden Einblick in die Persönlichkeitsentwicklung bieten die Ebenen der neurologischen Entwicklung und das «Vereinigte Feld». Weitere Informationen liefert dazu der folgende Blogbeitrag «Die Ebenen der Persönlichkeitsentwicklung».

(Quelle: Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation & persönliche Entfaltung, Joseph O’Connor, John Seymour, 2009, VAK Verlags GmbH, S. 137-143)

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