Definition
Psychologische Sicherheit ist die gemeinsame Überzeugung aller Teammitglieder, dass es sicher ist, zwischenmenschliche Risiken einzugehen oder Wissen, dass man nicht bestraft oder gedemütigt wird, wenn man sich mit Fragen, Kommentaren, Bedenken oder Fehlern zu Wort meldet.
Forschung
Edmondson (1999) definiert psychologische Sicherheit als geteilte Annahme, dass dieses Team ein sicheres Umfeld bietet, um interpersonale Risiken einzugehen, und zeigt, dass es die wichtigste Voraussetzung für Lernen und Innovation im Team ist. Edmondson ist nicht die erste Forscherin, die dieses Konzept beschreibt. Bereits 1965 beschreiben Schein und Bennis die Wichtigkeit eines Klimas, das Experimentieren ermutigt und die Angst Neues zu lernen reduziert. Hierbei ging es aber vor allem um die individuelle Wahrnehmung bei organisationalen Veränderungen. Edmondson (1999) war also die erste, die psychologische Sicherheit auf Team-Ebene untersuchte. Eine Zusammenfassung der bisherigen Forschungsergebnisse zur psychologischen Sicherheit geben Frazier et al. (2017) in einer Metaanalyse, welche die Wichtigkeit der psychologischen Sicherheit sowohl für Individuen als auch ganze Gruppen bestätigt.
Was bringt psychologische Sicherheit?
Das Teilen von Ideen und neuen Erkenntnissen, das Aufspüren und Aufdecken von Fehlern, das Stellen unangenehmer Fragen und das Einbringen verstörender Tatsachen – das alles sind Verhaltensweisen, die nützlich sind, um etwas Neues zu lernen und um Innovationen hervorzubringen. Allerdings sind solche Verhaltensweisen auch sozial riskant. Andere Teammitglieder können sich angegriffen fühlen, oder demjenigen, der diese Störungen einbringt, Inkompetenz vorwerfen. Teams, in denen es möglich ist, dieses soziale Risiko einzugehen, haben einen hohen Grad von psychologischer Sicherheit.
Massnahmen zur Überprüfung der Psychologischen Sicherheit
1. Fragen stellen: Beobachten Sie, ob Teammitglieder ehrlich und offen auf Ihre Fragen zu Ideen, Problemen oder Prozessen reagieren.
2. Feedback fordern: Bitten Sie gezielt um Rückmeldungen und überprüfen Sie, ob Teammitglieder Ihnen kritisches Feedback geben.
3. Verhaltensanalyse in Meetings: Achten Sie darauf, ob immer dieselben Personen sprechen oder ob jeder eine Chance bekommt, sich einzubringen.
4. Konfliktmanagement: Beobachten Sie, wie das Team auf Konflikte reagiert – wird darüber gesprochen oder weicht man dem Thema aus?
5. Regelmässige Einzelgespräche: Überprüfen Sie in den 1:1 Gesprächen, ob Teammitglieder ihre Gedanken und Gefühle teilen oder sich zurückhalten.
Psychologische Sicherheit – Wie setzen Sie das um?
1. Boden bereitstellen – alle Ideen einholen, Kreativität fördern, Neues entdecken
2. Zu Beteiligung und Engagement einladen
3. Wertschätzend und lösungsorientiert reagieren
Sind Sie nach wie vor unsicher, wie es Ihnen als Führungskraft gelingt, Psychologische Sicherheit in Ihrem Team zu etablieren?
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Hinweis
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Referenzen
verschiedene Quellen